Die Ergebnisse des Teil 2 in Stichworten

Problemlagen: Häufig unangemessene Wohnsituationen aufgrund eines fehlenden bezahlbaren Wohnraums (unzureichendes Wohnangebot / kontinuierlich steigende Wohnungspreise – unverhältnismäßig zum Einkommen)

Erfolglose Wohnungssuche z.T. über Jahre. Mehr als die Hälfte der Befragten sehen sich übergangsweise in der derzeitigen Wohnung. 5 Personen suchen schon zwischen 1 ½ und 6 Jahren.

Empfindung von Ängsten Verzweiflung, Überforderung, Frustration und Entmutigung führen häufig vor allem zu psychischen Belastungen bzw. haben soziale Auswirkungen.

Grundrecht auf angemessenen Wohnraum ist z.T. nicht gegeben. Kindern fehlt z.B. ein angemessener Spiel-, Lern- und Rückzugsraum.

Hohe Relevanz der Infrastruktur für die Wahl des Wohnraums (Stadt-Land-Konflikt)

Ursachen für Wohnungsnot werden häufig durch Krisen in der eigenen Lebenswelt (Trennung, Sucht, Krankheit, Geburt) ausgelöst oder durch kritische Ereignisse von außen wie Kündigung, Verlust der Arbeit, Benachteiligung durch Herkunft, Rentenhöhe).

Bewältigungsstrategien: Trotz der Notlage sind viele der Befragten dankbar, dass sie ein Dach überm Kopf haben und sind mit wenig zufrieden. Selbsthilfe ist ein Kernelement bei den Bewältigungsstrategien. Hauptgrund: Befragte Teilnehmer*innen wollen das Umfeld und andere so wenig wie möglich belasten. Ca. die Hälfte der befragten Personen nehmen die Familie, Freunde und das soziale Netzwerk in Anspruch, um die Sorgen aus- bzw. anzusprechen. Familienmitglieder fungieren z.T. auch als Unterstützer*innenkreis, Stabilisationsfaktor und Sicherheitsnetz. Die sozialen Beziehungen und Netzwerke sind dabei eine wichtige Ressource.

Lösungsansätze: Mietbremse, Wunsch nach sozialen Wohnraumkonzepten (mehr sozialer Wohnungsbau, Notunterkünfte, inklusive Wohnformen, mehr Wohnraum für Zielgruppen, die besonders marginalisiert sind, mehr professionelle Unterstützung bei der Wohnungssuche, Konzepte gegen den Leerstand von Wohnungen)

Politischer Handlungsbedarf wird gesehen und wird gefordert, aber es besteht bei den Befragten wenig Hoffnung auf Veränderung. Grundrecht auf menschenwürdiges Wohnen sollte umgesetzt werden (Mindestwohnraumgrößen).